Vereinschronik
1939 - 1947
In Böbing bestand bis 1947 noch kein organisierter Sportverein. Dennoch wurde der Skisport in unserem Ort bereits rege betrieben. Schon Ende der 30-er Jahre fanden Skilangläufe über Vorderkirnberg und Geigersau sowie Abfahrtsläufe von der Schnalz statt.
Der 1939 von Xaver Mößmer gestiftete Wanderpokal für die Clubmeisterschaft im Abfahrtslauf gab weiteren Ansporn zum wettkampfmäßigen Skilauf. Als nach Kriegsende die Militärregierung wieder Vereinsgründungen erlaubte, fanden sich einige Sportbegeisterte zusammen und riefen bei einer Tanzveranstaltung im Februar 1947 den Ski-Club Böbing aus.
Bis Oktober 1947 waren dann alle bürokratischen Hürden überwunden, und die erforderliche Lizenz wurde erteilt. So konnte am 12.10.1947 bei der ersten Generalversammlung folgende Vorstandschaft gewählt werden:
1. Vorstand:
Berger Sepp
2. Vorstand:
Schuster Ludwig
Schriftführer:
Heiß Josef
Kassier:
Erhard Ludwig
Ein Jahr später legte Sepp Berger sein Amt als 1. Vorstand nieder, da er in Unterammergau wohnte und deshalb seiner Meinung nach nicht ausreichend für den Verein tätig sein konnte. Sein Amt übernahm Josef Heiß; zum Schriftführer wurde Max Bartl gewählt.
In den folgenden Jahren wurde der »Schnalzabfahrtslauf« zu einer alljährlichen Tradition, bei der neben Vereinsmitgliedern auch viele Skifahrer aus den Nachbarvereinen an den Start gingen. Ebenso fuhren die Böbinger Skifahrer bei den verschiedensten Rennen der Nachbarvereine und des Gaues mit. Bis zur Gründung des örtlichen Alpenvereins organisierte der Ski-Club für seine Mitglieder in den Sommermonaten auch gemeinsame Bergwanderungen.
1947 - 1970
Als im Oktober 1950 Josef Heiß sein Amt als 1. Vorstand niederlegte, übernahm diesen Posten der 24-jährige Gottfried Erhard. Dieser verunglückte bei einem tragischen Motorradunfall am 16.03.51 tödlich. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Josef Holzmann die Vereinsführung, die er zum Wohle des Vereins bis 1982, also insgesamt 31 Jahre, innehatte.
Im Jahr 1951 zählte der Verein 47 Mitglieder. Während Holzmanns Amtszeit wuchs die Zahl der Mitglieder auf 400 an. Neben seiner Vorstandstätigkeit war Sepp Holzmann auch als guter Skifahrer und begeisterter Skispringer bekannt. Nach seiner aktiven Zeit war er als Kampfrichter des Ski-Gaues Werdenfels tätig, wo er zusammen mit Willi Erhard, Willi Schmid und Anton Lehner auch bei der Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen zum Einsatz kam.
In mühevoller Arbeit errichteten die Vereinsmitglieder auf der Nordseite der Schnalz eine Sprungschanze. Vor einer großen Zuschauerkulisse fand das Eröffnungsspringen am 25.02.1951 statt. Die damalige Bestweite lag bei 26,5 Metern. Nun wurde Clubintern auch eine Kombination aus Abfahrts-, Tor- und Sprunglauf ausgetragen. Die Gemeinde Böbing stiftete hierzu den sogenannten»Schnalzkönigpokal«, den sich in den Jahren 1951 bis 1953 Wolfgang Erhard sicherte.
Um für die verschiedenen Wettkämpfe im Winter gerüstet zu sein, beteiligten sich einige Mitglieder in den Sommermonaten auch an Volks- und Waldläufen der näheren und weiteren Umgebung. Unter anderem waren dies Martin und Heini Wörmann, Günther Köpf, Willi Erhard sowie Alfred Strunz und Karl Schrubasch.
Der Terminkalender für unsere Skifahrer wurde nun laufend umfangreicher. Es standen nun auch Vergleichsrennen mit Nachbarvereinen auf dem Programm. Eine besondere Freundschaft entwickelte sich durch Ehrenvorstand Sepp Berger vor allem zum WSV Unterammergau. Ebenso nahmen unsere Skifahrer sehr erfolgreich an den alljährlichen Kreismeisterschaften teil. Betty Schuster entwickelte sich hierbei zur Seriensiegerin. Sie errang zwischen 1957 und 1965 insgesamt acht Kreismeistertitel. Hans Doll und Hannelore Berger wurden je einmal Jugend-Kreismeister.
1970 - 1990
Nachdem Stefan Gugger das Amt des Jugendleiters übernommen hatte, erhielt die Nachwuchsarbeit bei den Skifahrern einen neuen Schub. Zusammen mit seiner Frau Betty sowie Peter Schweiger wurden Skikurse und Trainingseinheiten durchgeführt, die anfangs auf der Schnalz und ab 1969 am Bromberg abgehalten wurden. Für Böbings Skifahrer war es natürlich auch ein Glücksfall, daß Franz Erhard am Bromberg einen Skilift errichtete und somit ideale Trainingsbedingungen ermöglichte. In den späteren Jahren wurde auch so manche Trainingseinheit in Zusammenarbeit mit unserem Nachbarverein, der Skiabteilung Rottenbuch durchgeführt. Die Leitung der Trainingseinheiten übernahm unter anderem auch Magnus Stückl.
Der Ski-Club richtete bereits einige Male auf der Schnalz oder in Unterammergau Kreismeisterschaften aus. Ab 1970 wurden alljährlich Schüler-Skitage am Bromberg durchgeführt, bei denen bis zu 500 Läufer am den Start gingen unter anderem auch der spätere Slalom-Weltcupsieger Armin Bittner aus Krün. Die große Zahl der Starter stellte natürlich auch hohe Anforderungen an da Organisationsteam um Sepp Holzmann, Willi Erhard, Stefan Gugger, Peter Schweiger, Max Schmid, Karl Hinkofer und Karl Langer. Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Helfer konnten diese Rennen stets reibungslos durchgeführt werden.
Auch die Erfolge der Böbinger Nachwuchsfahrer konnte sich in den folgenden Jahren sehen lassen. Bei Kreismeisterschaften und auch bei dem ab 1978 ausgetragenen Kreis-Cup gab es einige Böbinger Sieger.
Der größte Erfolg für den SC Böbing bei alpinen Kreismeisterschaften gelang im Jahr 1980, als der Verein neben dem Senioren-Kreismeister Manfred Erhard, auch die Klassensieger Willi Erhard, Rosemarie Schweiger, Peter Schweiger und Hardi Schweiger stellte. Mehrere alpine Rennläufer vertreten die Farben des Ski-Clubs auch Heute noch, nicht nur auf Kreisebene, sondern auch bei Gau- bzw. DSV-Punkterennen.
1982 legte Sepp Holzmann nach 31-jähriger Amtszeit den Vorsitz des Ski-Clubs nieder. In einer Feier im Gasthof Haslacher wurde er als Dank für seinen unermüdlichen Einsatz für den Verein von verschiedenster Seite geehrt. Als besondere Auszeichnung wurde ihm von Bayrischen Landes-Sportverband die Verdienstnadel in Gold mit großem Kranz verliehen. Diese Auszeichnung hatte im Landkreis bisher noch niemand erhalten.
1990 - heute
In den 90er Jahren wurde das Sportangebot im Verein weiter ausgebaut, indem am Sportgelände umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt werden konnten. So wurden 1990 zwei weitere Tennisplätze errichtet sowie 1991 ein Anbau an das bestehende Sportheim mit Umkleidekabinen für die Fußballabteilung.
Vorstand Willi Erhard übergab 1991 sein Amt, das er neun Jahre vorher von Josef Holzmann übernommen hatte, an Heini Wörmann, der viele Jahre als Vorstand der Fußballabteilung bzw. als 2. Vorstand des Ski-Clubs tätig war. Heini Wörmann setzte sich stets mit voller Kraft für die Belange des Vereins ein. Während der alpinen Vereinsmeisterschaft am 28.02.1993 erlitt Heini Wörmann auf der Strecke am Bromberg einen Herzinfarkt und verstarb inmitten seiner Vereinskameraden. Der damalige 2. Vorsitzende Georg Schmid übernahm sein Amt für vier Jahre. 1997 wurde Wolfgang Kees zum 1. Vorsitzenden gewählt.
In den Jahren 2010 bis 2012 konnte der Verein mit großzügiger Unterstützung der Gemeinde Böbing und vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden seiner Vereinsmitglieder ein neues Sportheim mit Gymnastikhalle, Umkleidekabinen und Jugendraum fertigstellen, das den Vereinsmitgliedern nun wieder eine adäquate sportliche Heimat bietet.
Im Jahr 2013 wurde das Hauptspielfeld des Fußballplatzes komplett neu angelegt.
Der SC Böbing hat sich im Laufe der Jahre zu einem komplexen Sportverein entwickelt, vom reinen "Ski-Club" zum Breitensportverein. Das Sportangebot soll so vielfältig als möglich gestaltet werden, um allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich sportlich zu betätigen. Die Übungsstunden können im Sportheim oder auch in der Schulturnhalle abgehalten werden, die dem Verein von der Gemeinde Böbing zur Verfügung gestellt wird.
Die Vereinsangebote umfassen derzeit die Sportarten Ski alpin, Fußball, Tennis, Gymnastik/Turnen und Volleyball. Da der Verein mittlerweile breit aufgestellt ist, wurde der Vereinsname im Jahr 2013 geändert in "Sport-Club Böbing e.V."
Vorstände
1947-1948
Josef Berger
1948-1950
Josef Heiß
1950-1951
Gottfried Erhard
1951-1982
Josef Holzmann
1982-1991
Willi Erhard
1991-1993
Heinrich Wörmann
1993-1997
Georg Schmid
seit 1997